Die Schrecklichkeit...

...der Weihnachtsmarkt-Besucher.

Es ist (leider) allgemein bekannt, dass ich kein besonders ausgeprägter Weihnachtself bin. Ich neige sogar dazu, leicht grinchige Züge anzunehmen. ABER meiner Freunde zu Liebe, lasse ich mich auch schon mal zu einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt hinreißen. Ich mag Glühwein und originelle Verkaufsstände. Weihnachtsmusik im klassischen Sinne oder mit jazzigem Einfluss kann ich auch gut hören aber darüber hinaus, stellen sich bereits meine Nackenhaare auf. Zwar bin ich wie viele Kinder mit "Weihnachten in der Familie" von Frank Schöbel aufgewachsen aber so richtig abgeholt hat mich die aufgezwungene Besinnlichkeit nie so richtig.



Zurück zum eigentlichen Thema. Der gemeine Weihnachtsmarktbesucher... er ist laut, tritt im Rudel auf, hat meist schon eine Feuerzangenbowle zu viel im Blut und trägt zu meiner großen Ratlosigkeit eine Kopfbedeckung die die Rudelzugehörigkeit erkennen lässt. Ich verstehe nur nicht warum ? Warum trägt man als erwachsene/r Frau/Mann ein blinkendes Rentiergeweih ? Große auffällige Kopfbedeckungen in der Weihnachtszeit... die Krönung dessen habe ich bei meinem gestrigen Besuch im tiefsten Sachsen entdeckt. Während meiner kurzen Wartezeit am Bahnhof von Zwickau liefen mir diverse Spezies der Gattung "mir ist nichts zu peinlich für einen Weihnachtsmarkt" über den Weg. Ein junger Mann trug eine typische rot-weiße Zipfelmütze. Soweit so gut, drehte er sich in meine Richtung und ließ mich schreckliches erkennen. Die Zipfelmütze an sich hatte noch eine..."Raffinesse" parat. Ich hätte ihm gerne ein wildes Efeublatt oder ein einfaches weißes DIN A4 an die Stirn geheftet. Wie ein kleines Einhorn anmutend, befand sich ein kleines männliches Gehänge auf seiner Stirn.   WARUMMM??? Warum wurde ihm dieses Stück Kopfbedeckung verkauft? Warum wird sowas verkauft? Es reicht schon all die schlecht geschmückten, wild bunt blinkenden Fenster anschauen zu müssen...warum darf man sich so in der Öffentlichkeit bewegen? Nicht selten habe ich in dieser Zeit mit dem Gedanken gespielt, der Weihnachtsartikelindustrie beizutreten und frischen Wind in die Bude zu bringen. Ein bißchen mehr skandinavisches Gespür für Ästhetik täte uns Deutschen so gut. Versteht mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen die klassischen Schwibbögen und rote Kugeln...je klassischer desto besser.



Vielleicht werde ich mir für´s Alter einen Alterssitz in Schweden oder Dänemark suchen und dann vermutlich das blinkende Kopfhaupt vermissen...




Nun möchte ich die Weihnachtszeit nicht kaputt reden...es gibt ja auch die schönen Seiten wie die musikalische Untermalung beim Lebkuchen backen durch Apollo Radio aus Sachsen. Auf der Tagesordnung der Weihnachtsbäckerei in der Breslauer Straße standen schwedische Lebkuchen, Zimtsterne und carrot cake im Glas.



Ich hoffe, dass ich diese Woche noch überstehe und nicht vorzeitig zum Weihnachtsmuffel werden muss.
Zum Glück gibt es neben Weihnachtsfeiern und Einkäufen noch ein kleines musikalisches Highlight in dieser Woche. Am Mittwoch spielen hundreds im Täubchenthal in Leipzig. Dank dieser schönen Stadt, komme ich so herrlich oft dazu, viele schöne Konzerte zu sehen.



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